Blinds Spots in the Street: Kunst im öffentlichen Raum
Dieses Projekt ist eine Plakataktion, die auf ungenutzten Großwerbeflächen in Kassel stattfindet.
Es besteht aus einem Wettbewerb, wo Künstler*Innen, Designer*Innen und Illustrator*innen Plakatideen entwickeln sollen, die auf unkonventionelle Art ein Publikum an die Themen Kolonialgeschichte und Rassismus heranführt.
Der zweite Teil der Plakataktion heißt Was Wir nicht sehen in Kassel. Hierzu werden Erfahrungen von Alltagsrassismus, wie er von Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen in Kassel erlebt wird, zeitgleich mit den von der Jury ausgewählten Arbeiten vom ersten Teil von Blinds Spots in the Street plakatiert.
Podiumsdiskussion
Im Rahmen von Blind Spots in the Sun fand am 3. September 2021 um 19 Uhr im ruruhaus der documenta Kassel eine Podiumsdiskussion zu den Themen Kolonialgeschichte und Anti-Schwarzen-Rassismus in Deutschland statt.
Die Teilnehmer*Innen:
Mo Asumang ist Filmregisseurin, Fernsehmoderatorin, Bestseller-Autorin, Schauspielerin, Sängerin, Künstlerin und Filmproduzentin. Sie zeigt ihre Dokumentarfilme in Schulen und hält Vorträge über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. 2019 erhielt sie dafür das Bundesverdienstkreuz.
Prinzessin Marilyn Douala Manga Bell ist Wirtschafts-wissenschaftlerin und Kuratorin. Sie ist Urenkelin von Rudolf Duala Manga Bell und Mitbegründerin der Kultureinrichtung doual’art in Duala, Kamerun. Für ihre Verdienste um den internationalen Kulturaustausch erhält sie vom Goethe-Institut die offizielle Ehrenmedaille 2021 der Bundesrepublik Deutschland.
Henrik Langsdorf arbeitet international in den Bereichen Kunst im öffentlichen Raum, Videoinstallation und Design. Seine Videoinstallation "Ville Fantôme/Kinshasa La Belle" wurde auf der Congo Biennale in Kinshasa gezeigt und war Teil der Lichtinstallationen am Weinberg in Kassel.
Er ist Initiator von Blind Spots in the Sun.
Emilene Wopana Mudimu ist Sozialarbeiterin, Poetry-Künstlerin und politische Aktivistin in den Bereichen Empowerment-Arbeit mit Schwarzen und Anti-Rassismus-Training. Sie hat u.a. für die Konrad-Adenauer-Stiftung, den DGB und das Theater Oberhausen gearbeitet. Außerdem leitet sie "KingzCorner" in Aachen, ein soziokulturelles Zentrum, das Jugendlichen mit Migrationshintergrund Unterstützung bietet.
Moderation:
Aisha Camara arbeitet als freie Moderatorin und PR-Consultant in Frankfurt am Main. Ihre Themenschwerpunkte sind politische Bildung, Rassismus und Feminismus.
Die Veranstalting ist eine Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
Blind Spots in the Sun Ausstellung Frühjahr 2022
In dieser Ausstellung werden die Ergebnisse des Wettbewerbs präsentiert, sowie die Verflechtungen der deutschen Kolonialgeschichte mit afrikanischen Ländern am Beispiel Kameruns dokumentiert. Außerdem werden die Zusammenhänge zwischen den Stereotypen aus der Kolonialzeit mit dem Rassismus, der im Deutschland der Gegenwart existiert, dokumentiert.
In einer zweikanaligen Videoninstallation von Henrik Langsdorf wird das Leben von Rudolf Duala Manga Bell, das eng mit der Geschichte und Kultur Deutschlands verwoben ist, auf nicht-lineare Weise erzählt.